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3.76.8.20 - Marburg, Elisabethkirche, Chorfenster, Glasmalereien, Grabmal (Nachzeichnung); Kreuzstation, Aufriß und Ansicht



3.76.8.20 - Marburg, Elisabethkirche, Chorfenster, Glasmalereien, Grabmal (Nachzeichnung); Kreuzstation, Aufriß und Ansicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. 249,95
Bezeichnung: Marburg, Elisabethkirche, Chorfenster, Glasmalereien, Grabmal (Nachzeichnung); Kreuzstation, Aufriß und Ansicht
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: um 1855
Geogr. Bezug: Marburg
Technik: Graphit; Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: Einhorn + zwei geschwungene Initialen (nicht ermittelbar)
Maße: 34,7 x 42,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "XIII" (Feder in Schwarz)
unter der Darstellung: "Glasmalerei in der Kirche zu Marburg." (Feder in Schwarz)
unter der Darstellung: "Glasmalerei in der Kirche zu Marburg." (Feder in Schwarz)
unter der Darstellung: "Moller." (Feder in Schwarz)
unter der Darstellung: "seine Gemahlin / Grabmahl des Landgrafen Heinrich / des Eisernen zu Marburg." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Vier Transparentpapiere mit verschiedenen Darstellungen sind auf ein Papier geklebt worden, das sich durch die Numerierung "XIII" als Teil eines Konvoluts erweist. Die mit schwarzer Feder ausgeführten Zeichnungen zeigen auf zwei getrennten Blättern zwei mit geometrischem und floralem Dekor versehene Chorfenster der Elisabethkirche. Wie der Beschriftung in der linken unteren Ecke zu entnehmen ist, entstammen die Darstellungen der um 1828 erschienenen Publikation von Georg Moller zur Elisabethkirche (Moller o. J.). Tafel "XVI. Details der gemahlten Fenster" zeigt die vier Fensterteile des Chores, die nach Angaben Mollers als einzige der bemalten Glasfenster des gesamten Kirchenbaus den Siebenjährigen Krieg überstanden haben (Moller o. J., S. 11).
Auch die Zeichnung des Doppelgrabmals in der südlichen Chorkonche stammt aus der Publikation von Moller (Moller o. J., Taf. XVIII). Auf den hier abgedruckten Titel ("Grabmal des Landgrafen Heinrich II, genannt der Eiserne, und seine Gemahlin Elisabeth von Meissen") ist auch Ungewitters fehlerhafte Beschriftung zurückzuführen. Es handelt sich bei den Dargestellten nicht um Landgraf Heinrich den Eisernen in Marburg und seine Gemahlin, sondern vielmehr um Landgraf Otto (gest. 1311) und seinen Bruder Johann (gest. 1328). Angesichts dieser Verwechslung ist Mollers stilistisch begründete Datierung des Grabmals, die er mit dem Todesdatum Heinrichs im Jahr 1376 in Übereinstimmung zu bringen vermag, ebenso problematisch wie seine Einschätzung der Figur der "Landgräfin". Sie sei "sowohl in Hinsicht ihrer Stellung als des mit Verstande geordneten Gewandes von einer gewissen Schönheit, welche die minder vollkommene technische Ausführung und der geringe Werth des Materials vergessen machen" (Moller o. J., S. 12).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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