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12.5.14.12 - Entwurf zu einem Aufsatzsekretär, Studienblatt, Aufriß und Schnitt



12.5.14.12 - Entwurf zu einem Aufsatzsekretär, Studienblatt, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: GS 15813
Bezeichnung: Entwurf zu einem Aufsatzsekretär, Studienblatt, Aufriß und Schnitt
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1740
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Braun, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht identifizierbar (zerschnitten)
Maße: 45,3 x 11,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Zoll"
Beschriftungen: in der Darstellung: "Durch schnid" (?) (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der Aufsatzsekretär wird, wie häufig bei Möbelentwürfen, hälftig mit einem Aufriß der Schaufront und einem Schnitt durch mehrere Ebenen des Korpus präsentiert. Wie bei GS 15534 und der Kamineinfassung GS 15532 ist dabei der Schnitt stellenweise mit der Aufsicht wie auch mit der Untersicht kombiniert. Zusätzlich findet sich dort die Bekrönung des kuppelartig erhöhten Mittelteils gestrichelt eingetragen.
Bei dem Stück handelt es sich um den Typus des im 18. Jahrhundert beliebten dreiteiligen Schreibschranks ("à trois corps“), der aus einem geschweiften dreischübigen Kommodenunterbau, dem Pultkasten mit schräger Klappe sowie einem Aufsatz besteht (Dietrich 1986, S. 88). Letzterer war besonders in Süddeutschland häufig als "Tabernakelaufsatz“ ausgebildet, bei dem eine große Mitteltür beidseitig von Schüben begleitet ist. Die vorliegende Darstellung repräsentiert diese Form, wodurch sich, wie auch bei den anderen Blättern der kleinen Serie (GS 15526 - GS 15537 u. GS 15813), ein Bezug zum süddeutschen Raum ergibt. Der Dekor zeigt, anders als bei dem zur Serie gehörigen Schrank GS 15534, noch überwiegend Bandelwerk mit vereinzelten Rocailleformen. In der Tür ist in diese Dekorationselemente eine weibliche Büste eingefügt, deren unbeholfene Wiedergabe dem Fassadenschmuck von GS 15530 ähnelt.
In der Darstellungsweise entspricht das Blatt in der zeichnerischen Qualität, der spezifischen Art der Lavierung oder den detaillierten Angaben zur Konstruktion mit den zugehörigen gestrichelten Hilfslinien den anderen Zeichnungen der Folge von Entwürfen für städtische Privatbauten und Möbel, die von einem oder zwei bislang unbekannten Zeichnern um 1730-1750 in einheitlicher Darstellungsweise angefertigt wurden.
Das Blatt ist genadelt, so daß die Zeichnung, wie auch die des Schranks GS 15534, unter Verwendung eines Vorlagenstichs entstanden sein könnte (vgl. zwei Vorlagenstiche bei Kreisel 1970, Nr. u. Abb. 1080 u. 1081).
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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