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3.35.1.2 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan



3.35.1.2 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan


Inventar Nr.: GS 8029
Bezeichnung: Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1840
Geogr. Bezug: Gelnhausen
Technik: Feder in Grau, koloriert
Träger: Transparentpapier auf braunem Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 32,2 x 39,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Situationsplan / von den Ruinen des Kaiserpalastes in Gelnhausen." (Feder in Schwarz)
unten links: Legende (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Benennung der Einzelobjekte (Feder in Schwarz)
unten rechts: "62 / 1924." (Graphit)
verso: "Ga 7" (Graphit)
verso: " V / G"; "V / 9 Q" (Graphit)


Katalogtext:
Der als "Situationsplan / von den Ruinen des Kaiserpalastes in Gelnhausen" betitelte Plan eines unbekannten Zeichners zeigt eine Bauaufnahme der Pfalz Gelnhausen mit Einträgen der abzureißenden Gebäude. Zwischen 1827 und 1860 wurde die Pfalz einer ersten umfangreichen Restaurierung unterzogen. Dabei zielten die nachfolgenden Arbeiten einerseits darauf, durch Sicherungsmaßnahmen die Erhaltung der Gebäude zu gewährleisten, gleichzeitig wurde versucht, vor dem Hintergrund eines falsch verstandenen Geschichtsbilds, die Anlage in einen als ursprünglich eingeschätzten Zustand zurückzuführen.
Dargestellt ist nur der Teil der von der Kinzig umflossenen künstlich aufgeschütteten Insel mit der mittelalterlichen Bebauung. Die Kernburg mit der umgebenden Ringmauer, der Torhalle und dem Torturm sowie der einzig erhaltenen Längsmauer des Palas sind rot markiert. In unmittelbarer Nähe liegen mehrere braun lavierte, nur in Umrissen eingetragene Gebäude, die mit "a" bezeichnet und durchgestrichen sind. Wie dem Erklärungstext zu entnehmen ist, sind dies die "Fünf Gebäude welche, behufs Freistellung der Ruine, angekauft und abgebrochen worden sind". Bei dem unmittelbar am Torturm errichteten Gebäude handelte es sich, wie einer kolorierten Federzeichnung des Landbaumeisters Jakob Selig zu entnehmen ist (Abb. bei Biller 2000, S. 14; die Darstellung zeigt die Hofseite der Kapelle im Jahr 1859 nach dem Abbruch von Dach und Ostwand) um ein Fachwerkhaus auf einem Unterbau aus Buckelquadern.
Zwei hölzerne Brücken über die Kinzig und den Mühlgraben sind mit "b" beschriftet. Weiterhin sind die gewölbten Toreingänge mit einem "c" gekennzeichnet und rot ausgewiesen. Die ehemalige "von Forstmeister'sche Besitzung" im westlichen Teil der Vorburg ("d") verweist auf das Amt des in der Vorburg angesiedelten Burgmannes, dem die Verantwortung der kaiserlichen Wälder oblag. Nördlich der gerade verlaufenden Ringmauer der Kernburg befand sich zu dieser Zeit noch der Burgsitz der Familie Gremp von Freudenstein. Alle übrigen Gebäude gehörten den "ehemaligen Hintersassen". Grün umrandet sind schließlich die Reste der ehemaligen Befestigung der Burgsiedlung sowie die Ummauerung und Teile des Grabensystems.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



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