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3.35.1.7 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Palas, Kapitelle, Bauaufnahme, Aufriß



3.35.1.7 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Palas, Kapitelle, Bauaufnahme, Aufriß


Inventar Nr.: GS 32119
Bezeichnung: Gelnhausen, Kaiserpfalz, Palas, Kapitelle, Bauaufnahme, Aufriß
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1840
Geogr. Bezug: Gelnhausen
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 27 x 20,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: Beschriftung (Graphit)
verso: "Ga 9a"; "F [...]" (Graphit)
verso: "V / G." (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
In paarweiser Anordnung entsprechend ihrer Position im Arkadenverband finden sich auf diesem Blatt die vier Kapitelle und Kämpfer der östlichen Dreierarkade des Palasgebäudes (Binding 1965, Nr. 5-8).
Im Gegensatz zu der Gestaltung der Kapitelle der westlichen Dreierarkade ist bei dem linken oberen Kapitell keine klare Unterteilung der Kelch- und Blockzone durch die Ornamentierung erfolgt. Statt dessen sind im unteren Kelchbereich nach unten und oben ausfächernde Eckblätter ausgeführt, die mit den flächigen, zu den Seiten ausschwingenden Palmettenblättern des Blockbereichs in der Kapitellmitte zusammengewachsen sind. In dieser Ausprägung ergibt sich eine motivische Verbindung zu dem mittleren Kapitell des nordwestlichen Kapellenpfeilers (s. GS 8022). Das untere rechte Kapitell weicht in der Form von den anderen ab, indem der auf dem Schaftring aufsitzende Palmettenkranz über zwei Drittel der Kapitellfläche bedeckt. Der Kapitellkelch ist demzufolge weitaus größer als der Blockbereich. Bei der Verzierung dieser schmalen Zone wurde mit den Hüllblättern der Helicespaare, die gegen den Abakus drücken, der obere Aufbau eines korinthischen Kapitells rezipiert. Hier ist der Einfluß der Bauornamentik Südfrankreichs festzumachen, wo eine Weiterentwicklung römisch-antiker Formen verfolgt wurde (Biller 2000, S. 30f.).
Die Kämpfer sind mit unterschiedlichen Varianten eines Blattmäanders verziert, die sich als überschneidende Bänder sowie in einer gerahmten Ausführung präsentieren. Binding hielt bei den vorliegenden Kapitellen eine Händescheidung zwischen dem sog. Rankenmeister (oben rechts) und dem sog. Palmettenmeister (unten rechts) für möglich.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



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