3.53.1.3 - Herzberg, Schloß, Ansicht (Kopie)

Katalogtext:
Wie der Lageplan GS 8117 ist auch der "Aufriß der rechten Seite des Schlosses Herzberg" mit einem feinen Graphitstift angefertigt. Die Anlage wird von Osten gezeigt, so daß links das Tor und rechts die als "Klippe" bezeichneten Felsen sichtbar sind. Die Darstellung gibt einen guten Eindruck von dem eindrucksvollen Erscheinungsbild der frühneuzeitlichen Festungsanlage Hans Jakob von Ettlingens (Landau 1851; Landau 1854; Dörnberg 1933; Gutbier 1973, S. 56-78) mit ihren noch in mittelalterlicher Tradition stehenden hohen und steilen Turmhelmen sowie den zahlreichen, heute weitgehend verschwundenen Gebäuden. Abweichend vom Lageplan GS 8117 ist der Bereich vor dem Tor wie vor der gesamten Ostseite von einer Palisade in den Formen einer Bastionärbefestigung eingefaßt. Dieser Teil wurde später durch einen Wall ersetzt, so daß Landaus zeitliche Einordnung der Ansicht vor das im Kopf des Blattes angegebene Jahr 1641 wahrscheinlich auf dieser Tatsache beruht (Landau 1854, S. 95).
Auch hier, wie bei GS 8117, sind viele der darstellerischen und zeichnerischen Schwächen der Zeichnung auf die Vorlage, aber auch auf die Hand des Dilettanten zurückzuführen.
Die Zeichnung wurde laut Vermerk auf der Abbildung zu Landaus Arbeit über Herzberg im Jahr 1844 nach einer Vorlage aus dem Jahr 1641 angefertigt. Bei dem Zeichner, dessen Signatur sich im Bereich der Felsen findet, dürfte es sich um den von Landau genannten dörnbergischen Förster Reinhard Volmar auf dem Herzberg handeln (Landau 1854, S. 95). Seine Darstellung bildete die Vorlage für die in der Lithographischen Anstalt von Ed. Wagner in Darmstadt hergestellte Lithographie. Zusammen mit einer zweiten Ansicht sowie dem Grundriß sind sie dem Aufsatz Landaus über die Burg Herzberg beigefügt (Landau 1851; Landau 1854, Abbildungsanhang nach S. 372). Die Zeichnungsvorlage wurde dabei sehr getreu übernommen, aber durch zusätzliche Schraffuren in ihrer darstellerischen Qualität verbessert.
Stand: August 2007 [GF]