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12.7.5.4 - Akademieentwurf einer protestantischen Kirche, Grund- und Aufriß (recto und verso)



12.7.5.4 - Akademieentwurf einer protestantischen Kirche, Grund- und Aufriß (recto und verso)


Inventar Nr.: GS 15941
Bezeichnung: Akademieentwurf einer protestantischen Kirche, Grund- und Aufriß (recto und verso)
Künstler: Leonhard Müller (1799 - 1878), Zeichner/-in
Datierung: um 1819
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 16,9 x 17,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Die Darstellung auf der Vorderseite des Blattes zeigt einen rechteckigen Zentralbau, dem vorderseitig ein übergiebelter Sechssäulenportikus vorgesetzt ist. Die Gebäudemitte wird durch eine mächtige Tambourkuppel akzentuiert. Im Vergleich mit den anderen Aufrißentwürfen schuf Müller hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Fassadenfront, die er verlängerte und durch einachsige Eckrisalite gestalterisch aufwertete, und der mächtigen Kuppel.
Die linke Umrißskizze, die einen langgestreckten Rechteckbau mit rückwärtig vorkragendem überkuppeltem Anbau zeigt, scheint nicht mit der Entwurfsplanung für den Kirchenbau in Zusammenhang zu stehen. Es ist hier wohl eher an ein repräsentatives Privatgebäude zu denken. Da Müller auch bei dem Kirchenentwurf auf die Planungen Jussows zurückgriff, ist die Orientierung an Jussows Entwurf für das Palais Veltheim in Braunschweig naheliegend.
Auf der Blattrückseite finden sich verschiedene Skizzen, die einem früheren Entwurfsstadium zuzurechnen sind. So stehen die beiden Aufrisse in deutlichem Zusammenhang mit zwei Aufrissen auf GS 15939. Die linke Darstellung verdeutlicht, daß Müller bei der Suche nach einer Zentralbauform auch mit der Kreuzform experimentierte. Das architektonische Zentrum in Form einer ausgeschiedenen Vierung bildet hier gleichzeitig das liturgische Zentrum. Als Referenzbau für diese Grundrißdisposition, bei der die Form eines griechischen Kreuzes grundlegend ist, kann Soufflots Pariser Kirchenbau St. Geneviève angenommen werden. Auch Johann Heinrich Wolff, der ab 1819 an der Kasseler Kunstakademie unterrichtete, setzte sich 1825 in einem Kirchenentwurf (L GS 15166) mit dieser Bauform auseinander.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 30.06.2022



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