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4.11.6.6 - Berlin, Institutsgebäude für die Sammlungen von Franz M. Feldhaus, Entwurf für die Vorderseite, Aufriß



4.11.6.6 - Berlin, Institutsgebäude für die Sammlungen von Franz M. Feldhaus, Entwurf für die Vorderseite, Aufriß


Inventar Nr.: GS 15713
Bezeichnung: Berlin, Institutsgebäude für die Sammlungen von Franz M. Feldhaus, Entwurf für die Vorderseite, Aufriß
Künstler: P. Zopf (tätig um 1925)
Datierung: 1925
Geogr. Bezug: Berlin
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 42,3 x 50,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "BLATT 8." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "H8" (Stempel)
oben rechts: "VORDERANSICHT 1:50." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "8.XII.1925 PZ." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der viergeschossige Bau unter einem Flachdach wird vorderseitig von dem zweigeschossigen Vorbau und dem darüber angeordneten, dreiteiligen Thermenfenster akzentuiert. Auffällig sind die tief liegenden Fenster des Erdgeschosses, die, so läßt die Ansicht der Eingangsseite vermuten, mit einer konkreten Geländesituation in Verbindung stehen. Der kubische Baukörper wird seitlich durch den als Risalit angelegten Eingang aufgebrochen. Die Wertigkeit des ersten Geschosses, in dem sich die wichtigsten Räume des Instituts befinden, läßt sich in traditioneller Form durch die hohen, gerahmten Fenster am Außenbau ablesen. Die dekorativen Möglichkeiten des Ziegelwerks, das sich von der glatten Fassadengestaltung absetzt, kommen hier zum Einsatz. Das verschiedenartige Material ist auch für das Erdgeschoß des Vorbaus vorgesehen und betont die Bogenform des Thermenfensters. Darüber wird es zudem als geschoßtrennendes Band verwendet, das an dieser Stelle auch als Unterlage für den Schriftzug "Die Geschichte der Technik" dient, auf den in dieser Darstellung jedoch bewußt verzichtet wurde (s. GS 15726).
In der kubischen Geschlossenheit und der klaren Lineatur sind noch Tendenzen der klassizistisch-tektonischen Stilausprägung von Berliner Villen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spürbar (s. Gropius' Villa Bleichröder oder die Villa Warschauer). Struktur und Gestalt des Gebäudes können zusammen mit den expressiven Details der Fassadengestaltung jedoch auf die geometrische Ausrichtung des Jugendstils zurückgeführt werden. Das charakteristische Motiv des weit vorstehenden Dachgesimses, das an die Palazzi der Renaissance erinnert, fand schon vor dem Ersten Weltkrieg in der Architektur Verwendung, z. B. in den Entwürfen von Frank Lloyd Wright, Auguste Perret und Otto Wagner. Der rückwärtsgewandte Stil des vorliegende Entwurfs mag auf die direkte Einflußnahme von Feldhaus zurückzuführen sein, der das Institut für Technikgeschichte in Eigeninitiative plante und auch die ersten Schritte zur Umsetzung begleitet haben wird.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 11.06.2021



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