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11.11.3.3 - Entwurfsvarianten für Draperien



11.11.3.3 - Entwurfsvarianten für Draperien


Inventar Nr.: GS 15703
Bezeichnung: Entwurfsvarianten für Draperien
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1825-1830
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29,2 x 37,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten links: "264/1926." (Graphit)
unten links: "9.)" (Graphit)
verso: "Kasten II P / Philppsruhe ??" (Graphit)
verso: "Conrad Bromeis" (Graphit)


Katalogtext:
Aus dem Besitz der Witwe des Hoftapezierers Carl Riehl stammt dieses Blatt mit Vorhangentwürfen für eine rechteckige und eine rundbogige Fensteröffnung. Insgesamt neun Entwürfe zur Innenarchitektur (s. a. GS 14487, GS 15464, GS 15465, GS 15778, GS 15779, GS 15812, GS 8103, GS 8104) gehören nach einem Eintrag in den Zugangsakten des Jahres 1926 zu diesem Konvolut.
Bei den beiden im Stil des Empire angelegten Entwürfen bestehen die Vorhänge aus einer zweiteiligen, seitlich gerafften Gardine aus einem leichten Gewebe - vermutlich Musselin - und einer farbigen Draperie aus Seide oder Wolle mit Bordüre und Fransen, deren Enden seitlich herabfallen. Links bildet sich durch die Fixierung an mehreren Punkten eine einfache Anordnung von Röhrenfalten. Ein ähnliches Arrangement findet sich bei dem dritten Vorhangmodell auf GS 15464.
Der rechte Entwurf für eine rundbogige Öffnung zeigt eine dreifach gestufte Draperie mit Fransensaum, wobei der Mittelteil der oberen Stoffbahn durch einen am Bogenscheitel befestigten Lorbeerkranz geschlungen ist. Seitlich hängen die Stoffenden bis auf die Höhe der Gardinenhalter herab. Das Vorbild für ein derartiges Stoffarrangement kann eine Abbildung in den "Recueil de Draperies" von d'Hallevant (IIe. Cahier, Taf. 66, in: Thornton 1985, S. 203, Abb. oben rechts) gewesen sein. Das in Serie erschienene Werk war für Tapezierer sowie deren Kundschaft gedacht und präsentierte zahlreiche Möglichkeiten zur dekorativen Anordnung von Draperien.
Der Entstehungshintergrund des Blattes ist nicht bekannt. Wie bei GS 15464 werden verschiedene Gestaltungsvarianten präsentiert, die wohl auf kein konkretes Projekt bezogen waren. Vorstellbar ist ein Zusammenhang mit den Renovierungen der Schlösser Wilhelmshöhe und Philippsruhe. Dort fanden in den 1820er Jahren entsprechende Arbeiten statt, um die Beschädigungen, die die Räume während der französischen Besatzung erlitten hatten, zu beseitigen.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
Hoffmann 1994, S. 168, Abb. 100


Letzte Aktualisierung: 26.10.2023



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