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12.7.6.2 - Entwurf für ein Badegebäude und eine Kirche, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung)



12.7.6.2 - Entwurf für ein Badegebäude und eine Kirche, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung)


Inventar Nr.: GS 18317
Bezeichnung: Entwurf für ein Badegebäude und eine Kirche, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung)
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in
Datierung: 1830-1850
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, auf Transparent
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 23,7 x 36,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Meter"; unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen:


Katalogtext:
Die Zeichnungen eines Badegebäudes und einer Kirche in Auf- und Grundriß sind einer Vorlage entnommen, auf die eine Beschriftung innerhalb der Darstellung auch hinweist. Wie bei einer Reihe von Anmerkungen in dem Klebeband "Calquen" von Julius Eugen Ruhl ist diese allerdings so schwer lesbar, daß sie zur Identifizierung der entsprechenden Quelle leider nicht beiträgt.
Für das in der linken Blatthälfte gezeigte Badegebäude war die Gestalt des Zentralbaus grundlegend, wie es 1821 in dem Artikel "Badehaus" in der "Allgemeinen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste" mit Abbildungen Thomas Alfried Legers empfohlen wurde (Grötz/Quecke 2006, S. 117). Um ein rundes Bassin sind radial mit Wannen und Betten ausgestattete Einzelzimmer angelegt. Während sich der Bassinbereich durch eine halbrunde Säulenstellung zu den Zimmern hin öffnet, wird er nach außen durch einen geschlossenen halbrunden Mauerring abgeschirmt. Dieses Motiv eines kreisrunden zentralen Badebassins mit rahmender Säulenkolonnade hatte bereits Claude Nicolas Ledoux bei seinem Entwurf für die öffentlichen Bäder seiner Idealstadt Chaux von 1804 verwendet. Dabei wird der zentrale Rundbau am Außenbau optisch hervorgehoben. Auch in der vorliegenden Darstellung liegt der Akzent auf der flachen Kuppel mit Opaion, die das Bassin überwölbt. Zwischen innerem Mauerring und einer weiteren halbrund angelegten Säulenkolonnade befindet sich ein Wandelgang, der wiederum einen Ausblick auf das halbkreisförmige Bassin erlaubt. Ein niedriger Sockel mit Vasen stellt die äußere Begrenzung dar. Der Zugang an der Vorderfront erfolgt über eine zweiläufige, axiale Treppe, aber auch von der Rückseite kann das Badehaus durch einen kleinen Zweisäulenvorbau erreicht werden.
Die rechte Darstellung zeigt einen wohl aus der gleichen Vorlage stammenden dreischiffigen Kirchenbau, dem vorder- und rückseitig ein schmaler Vorbau für den Eingang und den Altarraum vorgesetzt ist. Dabei wird das erhöhte Mittelschiff, das vermutlich in der Tradition der Basilika autonom belichtet wird, an der Hauptfront durch den gestuften, breit gelagerten Fassadenaufbau abgebildet.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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