10.7.1.1 - Rußland, Architekturskizzen nach Faber du Faur, Aufriß und perspektivische Ansicht

Katalogtext:
Das Blatt aus dem Klebeband "Calquen" präsentiert neben- und untereinander diverse Detailskizzen zur russischen Architektur, wobei bevorzugt Kirchen dargestellt sind. Die Beschriftung "Nach Fabre du Four / in Rußland gezeichnet / Ges. v. C. Marcell Heigelin" erläutert die Herkunft der Zeichnung.
Christian Wilhelm von Faber du Faur (1780-1857) nahm als Offizier 1812 an Napoleons Feldzug gegen Rußland teil. In einem kleinen Skizzenbuch hielt er den Hin- und Rückzug der Grande Armée in Zeichnungen und Notizen fest. In den Jahren 1827-1830 fertigte Fabre du Faur einhundert aquarellierte Federzeichnungen an, in denen er die Motive aus seinem Skizzenbuch aufgriff. Wenige Jahre später wurden diese Zeichnungen in Lithographien umgesetzt und erschienen 1831-1843 unter dem Titel "Blätter aus meinem Portefeuille im Laufe des Feldzuges 1812 in Rußland an Ort und Stelle gezeichnet" (vgl. C. W. von Faber du Faur: Mit Napoleon in Rußland 1812. Blätter aus meinem Portefeuille, Stuttgart 1987).
Ruhl benutzte allerdings laut des handschriftlichen Vermerks nicht diese Publikation als Vorlage für sein Skizzen, sondern vermutlich Carl Marcell Heigelins "Lehrbuch der Höheren Baukunst", erschienen 1828-1832. Die vergleichende Darstellung illustriert Ruhls Interesse an fremdländischer Architektur, das ihn in seinen Klebeband auch noch andere Nachzeichnungen 'exotischer' Bauwerke einfügen ließ.
Stand: August 2007 [UH]