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4.12.1.4 - Braunschweig, Residenzschloß, Beletage, Billardzimmer, Sitzbank und Armlehnstuhl, perspektivische Ansicht



4.12.1.4 - Braunschweig, Residenzschloß, Beletage, Billardzimmer, Sitzbank und Armlehnstuhl, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. 106,4
Bezeichnung: Braunschweig, Residenzschloß, Beletage, Billardzimmer, Sitzbank und Armlehnstuhl, perspektivische Ansicht
Künstler: Georg Jatho (1810 - 1851), Zeichner/-in
Datierung: 1840
Geogr. Bezug: Braunschweig
Technik: Graphit
Träger: Papier auf Karton
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 22,4 x 29 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: "7./ 8." (Graphit)
unter der Darstellung: "Von Palisanderholz - der Ueberzug von rothem Saffian." (Graphit)
auf dem Karton: "Billardzimmer." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Aus Palisanderholz mit einem Überzug aus rotem Saffian waren der Beschriftung des vorliegenden Blattes zufolge Sofa und Armlehnsessel des Billardzimmers in der Beletage gearbeitet.
Die gepolsterte Sofabank auf niedrigem Podest zeigt ähnlich wie das für das herzogliche Wohnzimmer entworfene Modell (s. Marb. Dep. 106,6) üppig verzierte Seitenwangen, die an der Armstütze von einem kannelierten Rundpfosten mit Blattkranzabschlüssen und Pinienzapfenbekrönung und an der Rückenlehne von einer breiten, mit einem Rankenmuster verzierten Leiste gerahmt werden. Dieses Detail könnte auf einen Entwurf von Schinkel zurückgehen, der ein nicht erhaltenes, für den Marmorsaal des Palais des Prinzen Karl bestimmtes Sofa aus vergoldetem Silberholz zeigt (Katalog Berlin 1981, S. 309, Kat.Nr. 265). Wie bei dem Entwurf für das herzogliche Wohnzimmer sind die Seitenwangen wohl als durchbrochen gearbeitete Elemente gedacht, die hier als üppige, mehrfach verzweigte Rankentriebe gestaltet sind. Die Seitenwangen sind bei dem vorliegenden Modell jedoch höher gezogen. Eine Abschlußleiste wird in gebogener Steigung zur Rückenlehne geführt, wo sie sich um einen Rundstab mit Endstücken in Pinienzapfenform rollt. Ein niedriger, mit Stoff überzogener Holzrahmen ist diesen Seitenwangen vorgesetzt. Zu bequemen Abstützung sind Polsterrollen lose auf die Sitzfläche gelegt.
Der Sessel zeigt den bekannten Typus eines Seitenrahmenmodells mit als Ranken ausgebildeten Armlehnen, einer S-förmig gebogenen Rückenlehne, ausgestellten Säbelbeinen sowie balusterförmigen Vorderbeinen. Abweichend von den anderen von Jatho präsentierten Sesseln wurde hier eine hohe, gepolsterte Rückenlehne ausgeführt. Den geschwungenen oberen Steg ziert eine mittig gesetzte Palmette. Trotz einiger Abweichungen, die wie bei anderen Stücken auf zeichnerische Ungenauigkeiten zurückzuführen sind, läßt sich der Sessel mit einem im Schloßmuseum in Wolfenbüttel aufgewahrten Möbel in Verbindung bringen (Wedemeyer 2000, Kat.Nr. 138; frdl. Hinweis von Bernd Wedemeyer). Charakteristisch sind die rundstäbige Armlehne, die sich zu einer schmalen belaubten Blütenranke eindreht, sowie das hohe, seitlich ausgreifende Rückenbrett mit mittiger Palmette. Der heutige Textilbezug ist modern (Wedemeyer 2000, S. 249) und entspricht nicht dem ursprünglichen Entwurf.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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