1.67.1.1 - Kassel, Martinskirche, Entwurf zur Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt



1.67.1.1 - Kassel, Martinskirche, Entwurf zur Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt


Inventar Nr.: GS 12775
Bezeichnung: Kassel, Martinskirche, Entwurf zur Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt
Künstler: Georg Rudolph (1813 - 1897), Zeichner/-in
Datierung: 1841/42
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, gelb und grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 48,6 x 33,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "C. F."
Beschriftungen: oben mittig: "St. Martinskirche zu Cassel. / Querdurchschnitt nach der Linie C D des Grundrisses." (Feder in Schwarz)
unten rechts in der Darstellung: "Rudolph d. j. / f." (Feder in Schwarz)
rückseitig: "127" (schwarz Farbstift)


Katalogtext:
Oberbaumeister Johann Daniel Engelhard hatte die Oberleitung bei der zwischen 1840 und 1845 stattfindenden Restaurierung des Innenraums der Martinskirche und wurde hierin von Stadtbaubaumeister Johann Jacob Rudolph unterstützt. Die vorliegende Darstellung der Martinskirche fertigte jedoch, das läßt sich anhand der Signatur - der Schriftzug "Rudolph d. j. / f." befindet sich im Bereich des südlichen Fundamentzuges - nachweisen, dessen Sohn Georg an, der dem Vater in der Position des Stadtbaumeisters nachfolgte. Die sorgsam ausgeführte Federzeichnung zeigt einen Querschnitt durch den dreischiffigen Hallenbau mit Blick in das Chorpolygon, wo bis zur Kriegszerstörung der Kirche das 12 m hohe, aus Marmor und Alabaster gefertigte Renaissance-Epitaph Philipps des Großmütigen und seiner Gemahlin Christine von Sachsen aufgestellt war, das heute an der Nordseite des Langhauses zu finden ist. Bereits im Jahr 1802 hatte es eine Forderung nach Instandsetzung dieses Kunstwerks gegeben (Kassel, Landeskirchliches Archiv, Gefach 9, Nr. 16, Fasc. 2; StAM Best. 315e, III. 8, zit. nach Walter 1994, S. 153), die im Zuge der Restaurierungskampagne auch durchgeführt wurde (das Kunstwerk wurde dabei vom Firnisüberzug gereinigt, repariert, lackiert und neu vergoldet: StAM Best. 315e, III. 1 u. Best. 16, Klasse 10, Nr. 22, Vol. I, zit. nach Walter 1994, S. 154).
Der Querschnitt, dem ein darstellerisch ähnlich angelegter Längsschnitt zugeordnet werden kann (GS 14628), vermittelt einen Eindruck von der Situation im Chor nach der Verlegung des Altars in das östlichste Mittelschiffjoch, unmittelbar vor den Chor, und der Konsequenz für das dahinter aufgestellte Epitaph (im Zuge der Reformation war der Hochaltar vom Chor in die Mitte des Langhauses in unmittelbare Nähe der Landgrafenkapelle gerückt worden; Walter 1994, S. 120 mit verschiedenen Quellenangaben). Offensichtlich war das Ergebnis zufriedenstellend. Im Jahr 1842 wurde der Altar an diese Stelle versetzt. Anschließend erfolgte auch die Verlegung der Kanzel vom vierten südlichen an den östlichsten Arkadenpfeiler und die Umordnung des Kirchengestühls in zwei Blöcken mit dazwischen liegendem Mittelgang (Kassel, Landeskirchliches Archiv, Gefach 5, Nr. 1, Fasc. 3; StAM Best. 315e, III. 1, zit. nach Walter 1994, S. 154). Ursprünglich hat zu den beiden Blättern wohl auch ein Grundriß gehört, in den die Schnittlinie an entsprechender Stelle eingetragen war. Dies läßt sich aus dem Titel der Zeichnung schlußfolgern.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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