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12.13.12.37 - Studie einer Wandgliederung mit Fries und Gesims dorischer Ordnung nach d'Aviler, Schnitt



12.13.12.37 - Studie einer Wandgliederung mit Fries und Gesims dorischer Ordnung nach d'Aviler, Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15037
Bezeichnung: Studie einer Wandgliederung mit Fries und Gesims dorischer Ordnung nach d'Aviler, Schnitt
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz und Grau, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 15,6 x 29,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 408." (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die weitverbreitete französische Übersetzung von Vignolas Säulenbuch, bearbeitet von Augustin-Charles d'Aviler (1691), enthält neben der auf Vignola gründenden Säulenlehre auch 'moderne' Vorschläge zu Wandgliederungen, Sockeln, Balustern u. ä. Vier der Zeichnungen von Johann Henrich Wolff (L GS 15037, L GS 15038, L GS 15039, L GS 15058) beziehen sich auf diese Entwürfe, wobei er Verzierungen zum Teil frei variierte.
Unter den "Entablemens pour les facades, et cornisches pour les Appartemens“ findet sich ein Vorschlag für "Grandes Corniches pour les Chambres de parade“ (Aviler 1691, Taf. 98b), auf den sich Wolff mit seiner Zeichnung von Aufriß und Schnitt einer Variante der klassisch dorischen Gebälkform bezog (Aviler 1691, S. 365). Während die Anordnung von Metopen-Triglyphen-Fries und Gesims mit den unterhalb des Geisons hängenden Mutuli der klassischen Säulenordnung entspricht, rückte d'Aviler bei der Gestaltung der Triglyphen davon ab, indem er die rundbogigen Einschnitte mit Laubschnüren ausfüllte (s. a. Aviler 1691, Taf. 90 "RUDENT'ES ET ORNE'ES“) und die mit den Einschnitten korrespondierenden Guttae zu zapfenähnlichen Gebilden umarbeitete. Um eine Straffung des Gesims zu erreichen, verzichtete d'Aviler auf den Architrav und reduzierte das gestreckte konvexe Profil des Eierstabs über dem Fries auf ein schmales lesbisches Kyma und das s-förmig steigende Simaprofil auf ein konkaves Profil mit Astragal.
In wenigen Punkten wich Wolff von dem französischen Rezeptionswerk ab, indem er bei der Auswahl der Metopenmotive auf die klassische Kriegstrophäe (bei Vignola 1562, Taf. XII) zurückgriff und die Triglypheneinschnitte auf drei erhöhte.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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