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12.2.13.8 - Entwurf zu einem Nationalarchiv, Studienblatt, Aufriß



12.2.13.8 - Entwurf zu einem Nationalarchiv, Studienblatt, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15310
Bezeichnung: Entwurf zu einem Nationalarchiv, Studienblatt, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1814
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, schwarz, grau und braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Wappenschild mit Diagonallinien und "D", "C" und "B", "D & C BLAUW"
Maße: 44,2 x 131,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß."
Beschriftungen: unten mittig: "Aufriß eines Gebäudes für Archive" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 284" (Feder in Rot)
rechts unten: "Ioh: Wolff del. e. inv." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "PALAIS DES ARCHIVES", "MDCCCXIV" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Dieser “Aufriß eines Gebäudes für Archive” gehört zu einer Folge von drei großformatigen, sorgfältig beschrifteten und mit Maßstab versehenen Repräsentationszeichnungen mit Entwürfen für ein Nationalarchiv (zugehörig die Schnitte L GS 15311 u. L GS 15312). Der aus zwei Blättern montierte und mit einer blauen Randumklebung versehene Aufriß, der in der teilweise fingierten Inschrift der Attika als “Palais des Archives” bezeichnet und 1814 datiert ist, orientiert sich deutlich an dem von Wolff kopierten Wettbewerbsentwurf der “École d’Architecture” in Paris (L GS 15308) (vgl. den Einleitungstext "Studienblätter und idealtypische Entwürfe, Öffentliche Architektur, Liman, Louis-Théodore").
Ebenso wie bei diesem fällt beim vorliegenden Blatt die blockhafte Geschlossenheit der fensterlosen Fassade in Quadermauerwerk auf, die hier beidseits noch ein Stück weit (um ca. 10 Fuß) verlängert ist, wobei die Proportionen von Portikus und Attika im Mittelteil aber gewahrt bleiben. Der Bau erhält dadurch eine extreme horizontale Tendenz, die auch der fast unverändert übernommene Portikus mit korinthischen Säulen nicht auffangen kann. Im Unterschied zum Wettbewerbsentwurf treten die Säulen hier vor die Front, und auch das Gebälk und die Attika vollziehen diesen Vorsprung mit Verkröpfungen nach. Dadurch erhält das zentrale Gebäudekompartiment eine besondere Plastizität, was durch die sorgfältige Einzeichnung des Schattenwurfs noch besonders betont wird. Diese Akzentuierung des Portikus wirkt der horizontalen Dominanz der Fassade entgegen. In diesem Sinne ist auch die zentrale Freitreppe mit den weit vorspringenden, durch antikische Statuen sitzender Philosophen gestalteten Seitenpodesten wirksam.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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