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12.15.15.5 - Studie einer Akademie nach M.-J. Peyre, Schnitt



12.15.15.5 - Studie einer Akademie nach M.-J. Peyre, Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15316
Bezeichnung: Studie einer Akademie nach M.-J. Peyre, Schnitt
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1799
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Grau, grau und hellrosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone mit Baum über Medaillon mit Umschrift "PRO PATRIA EIUSQUE LIBERTATE" und Darstellung eines Löwen auf Sockel mit Beschriftung "VRIHEIT", links daneben: "C & I HONIG" (auf beiden Teilen des Blattes)
Maße: 39,2 x 109,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 310" (Feder in Rot)


Katalogtext:
Der Schnitt durch das auf einer hohen Plattform stehende Mittelgebäude der Akademie wurde von Wolff nach der Darstellung auf Tafel 4 von Peyres "Oeuvres d'architecture" von 1765 angefertigt. Wie dort sind durch die Verschwenkung der Schnittlinie um 90 Grad die bei Peyre vorgesehenen "Sales pour toutes les Académies" (A) gezeigt. Demnach folgt, von links gesehen, nach dem Portikus der tonnengewölbte Saal auf quadratischem Grundriß, der durch ein Ädikulafenster im Gewölbebereich beleuchtet wird. Hieran schließt sich der überwölbte zentrale Raum mit den freistehenden Säulen-Architrav-Stellungen und dem säulenbekränzten Tambour an. Hier wird die Schnittlinie gedreht, so daß nun der dreiteilige Saal mit seinen in Apsiden endenden Seitenräumen sichtbar wird. Der den Abschluß bildende Zentralraum mit vier großen Apsiden wird an seiner Außenseite von doppelten Säulenreihen umfangen.
Das letztgenannte Motiv wie auch die Raumausbildung oder das Detail des treppenförmigen Abschlusses des Tambours belegen eindeutig, daß diese Zeichnung Wolffs direkt auf Peyre zurückgeht. Die aufgrund des vergleichbar großen Blattformats zunächst zu vermutende Nähe zu den Grund- und Aufrißdarstellungen L GS 15318 und L GS 15315 aus den 70er Jahren, die nach Vorlagen Du Rys entstanden, bestätigt sich somit nicht. Die Zeichnung ist vielmehr im Zusammenhang mit dem nach dem Stich Peyres entstandenen Grundriß L GS 15317 zu sehen, der mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso in das Jahr 1799 zu datieren ist wie die Überarbeitung des älteren Aufrisses L GS 15315.
In auffälliger Abweichung von Peyres Stich hat Wolff lediglich die beiden linken Räume in Anlehnung an das Vorbild vollständig laviert, die darauf folgenden jedoch nur andeutungsweise. Wie der unvollendet gebliebene Maßstab und der nicht ausgeführte Randschnitt des Blattes deutet dies auf einen vorzeitigen Abbruch der Arbeit hin. Vielleicht liegt der unterschiedlich ausgeführten Lavierung aber auch der Versuch zugrunde, die beiden verschieden ausgerichteten Achsen des Schnittes kenntlich zu machen.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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