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12.15.6.1 - Antikisierende Szene nach G. B. dell'Era, Umrißzeichnung (Kopie)



12.15.6.1 - Antikisierende Szene nach G. B. dell'Era, Umrißzeichnung (Kopie)


Inventar Nr.: GS 6232
Bezeichnung: Antikisierende Szene nach G. B. dell'Era, Umrißzeichnung (Kopie)
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 48,5 x 39 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
In Jussows Nachlaß haben sich noch drei weitere Pausen erhalten, die er mit Feder nach einer Vorlage kopierte, die vermutlich von Giovanni Battista dell'Era (1765-1799) stammt (vgl Calbi/Frabbi 1993), wie bislang nicht bemerkt wurde (GS 6234, GS 6235 u. GS 6233). Jeweils zwei der Blätter gehören zusammen und bilden eine Szene, worauf auch die Rahmung hinweist. Ursprünglich waren die zusammengehörenden Blätter zusammengeklebt und wurden später auf unsachgemäße Weise voneinander gelöst. Die Pausen im Umrißlinienstil, der um 1800 ausgesprochen verbreitet war, belegen die Beschäftigung Jussows mit der Antike und der Historienmalerei.
Die antikischen Zirkusszenen dienten nicht nur ihm als Vorlage. So haben sich zwei weitere Kopien von Ludwig Sigismund Ruhl erhalten, die dasselbe Format haben wie die Blätter Jussows (mhk, Graphische Sammlung, L GS 11219 u. L GS 11220; nicht bei Rechberg-Heydegger 1973). Ruhl vermerkte in einer der Federzeichnungen links in der Darstellung mit Graphit den Inventor, "Iuani Dellera Milanese inv:" (die Bezeichnung befindet sich auf L GS 11220; dasselbe Motiv gibt Jussow in GS 6235 wieder). Die Vorlagen dienten offenbar zu Studienzwecken in der Ausbildung.
Jussow übte sich schon früh, indem er verbreitete Vorlagenwerke kopierte. In seiner Fragment gebliebenen Autobiographie teilte er mit: "Ich erinnere mich, daß ich im eilften Jahre schon den Preisler einmal ganz durch und zwar ohne Anleitung für mich allein, gezeichnet hatte. Als ich diese Figuren in spätern Jahren wieder zu Gesichte bekam, hatte ich große Ursache mich zu wundern und zu erröthen, daß ich nachher so sehr im Zeichnen zurückgeblieben bin; denn ich fand sie sehr präcis gezeichnet" (zit. nach Dittmer 1827, S. 843).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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