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4.8.3.13 - Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Turm, Aufriß



4.8.3.13 - Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Turm, Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 247k
Bezeichnung: Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Turm, Aufriß
Künstler: unbekannt
Datierung: 1842
Geogr. Bezug: Bad Nenndorf
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1841"
Maße: 48,8 x 32,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen:


Katalogtext:
Im Januar 1842 bemängelte das Kurfürstliche Ministerium des Innern die bisher eingereichten Entwurfsvorschläge zum Neubau der Bad Nenndorfer Kirche (StAM Best. 16, Nr. 11040, 29.01.1842). Gerade im Hinblick auf die angestrebte Turmlösung entsprachen die Entwürfe nicht den Vorstellungen. Nachfolgend wurden in der Oberbaudirektion eine Reihe neuer Entwürfe angefertigt, die bisher keinem Zeichner eindeutig zugeordnet werden konnten. Zwar zeigen sechs Entwürfe die in einer gestuften Blende angelegte Fensterform und damit die von Johann Lichtenberg im Rahmen seines vierten Projekts ausgeführte Gestaltung, ein eindeutiges Indiz für seine Beteiligung ist dies jedoch nicht. Auch der Entwurf Marb. Dep. 247i, der ursprünglich zusammen mit Marb. Dep. 247o Teil eines mittig geknickten Blattes war, ist in dieser Weise ausgearbeitet worden. Beschriftung und Darstellungsart deuten allerdings auf einen anderen, unbekannten Zeichner.
Der vorliegende Aufriß der Westfassade zeigt einen zweigeschossigen, von breiten Lisenen gerahmten Turm mit zweigeschossigem Aufsatz im neoromanischen Stil. Wie bei Marb. Dep. 247i ist über dem Portal eine hohe Mauerfläche aufgeführt, die durch ein Drillingsfenster mit eingestellten Säulen gegliedert wird. Zu den eingezogenen Freigeschossen vermittelt ein vorkragendes Dach, bei dem der Überstand durch Konsolen abgefangen wird. Über einer Sockelzone erhebt sich die von seitlichen Lisenen und einem Blendbogenfries gerahmte Mauerfläche mit der Turmuhr im unteren Teil und der darüberliegenden Klangarkade, die sich in ihrer Struktur auf das Drillingsfenster im zweiten Geschoß der Westfassade bezieht.
Der unbekannte Zeichner konzentrierte sich bei der dekorativen Gestaltung des vorliegenden Entwurfs auf die Freigeschosse, möglicherweise in der Erkenntnis, daß die Westfassade durch die enge Nachbarbebauung nur teilweise sichtbar wäre. Ein Vierpaßfries bildet den oberen Fassadenabschluß. Der westliche Flachgiebel des Kreuzdachs wird von einem lateinischen Kreuz überhöht.
In der Zusammensetzung des Turmes (2 x 2 Geschosse) und in den gestalterischen Details (Blendgliederung, flacher Dachaufbau und Kreuzbekrönung) finden sich Parallelen zu dem zweiten, auf der anderen Blatthälfte ausgeführten Entwurf Marb. Dep. 247l.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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