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3.33.4.6 - Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Chor und Querhaus, Entwurf, Ansicht und Schnitt



3.33.4.6 - Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Chor und Querhaus, Entwurf, Ansicht und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 14998
Bezeichnung: Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Chor und Querhaus, Entwurf, Ansicht und Schnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925)
Datierung: 1882
Geogr. Bezug: Fritzlar
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "JW ZANDERS"
Maße: 64,6 x 92 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m."
Beschriftungen: oben links: "Bl. IV.(durchgestrichen) 11 / Restauration / der Stiftskirche zu Fritzlar." (Feder in Schwarz und Graphit)
oben rechts: "Blatt 11" (Graphit)
unten rechts: "Zum Kostenanschlag im / April 1882 / H Schneider" (Graphit)
unten links: "Querschnitt nach lm" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Chor-Ansicht" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt versammelt zwei Zeichnungen zu Schneiders Restaurierungsprojekt für die Kirche St. Peter zu Fritzlar - einen Schnitt durch das Querhaus nach Osten einschließlich der Krypta unter Andeutung der Silhouette der Dächer und des Vierungstürmchens und eine Ansicht von Chor und Querhaus von Osten bei nur angedeuteter Silhouette der Westtürme. Beide Zeichnungen zeigen einen Zustand nach Durchführung der projektierten Maßnahmen.
Der Schnitt links deutet die von Schneider in Erwägung gezogene neue Ausmalung der Kirche nur an und konzentriert sich hauptsächlich auf die Umgestaltungen in der Apsis, die Altäre und das Chorgestühl im südlichen Querhaus. Die Apsis sollte am Befund orientierte, einheitliche romanische Fenster und eine reiche Ausmalung erhalten, der barocke Hochaltar durch einen neoromanischen Ziboriumsaltar ersetzt werden, der recht detailliert dargestellt ist. Der Renaissance-Altar im nördlichen Querhaus sollte erhalten bleiben, aber eine neue Farbfassung bekommen, während im südlichen Querhaus abermals ein neuer Altar aufgestellt werden sollte. Das im südlichen Querhaus ebenfalls detailliert eingezeichnete Chorgestühl stand 1882 noch in der Mittelachse der Kirche auf dem hohen Chor, sollte nun aber in das Querhaus versetzt werden, um den Durchblick vom Kirchenschiff in die Apsis nicht zu behindern.
Die Umgestaltung der Apsisfenster fällt auch auf der Ansicht rechts sogleich ins Auge: Die beiden großen gotischen Maßwerkfenster sind auf romanische Formen zurückgebaut, die Zwerggalerie ist wieder vervollständigt und umläuft alle fünf Seiten des Chores. Auch wollte Schneider das über der Apsis befindliche, in spätgotischer Zeit aufgesetzte Dach entfernen und ein tiefer liegendes, einem romanischen Bau eher entsprechendes neues anlegen lassen, wobei er sich von dem steigenden Rundbogenfries an der Giebelmauer des Chores leiten ließ. Änderungen sah Schneider auch an den Dächern des Archivraums an der Nordostseite der Kirche sowie an den Dächern der Sakristeianbauten an der Südostseite vor; ein bis heute vermauertes, weil von der spätmittelalterlichen Dachkonstruktion überschnittenes Fenster zum südlichen Querschiff sollte zudem freigelegt und wieder geöffnet werden. Die beabsichtigten Umbauten am Dachreiter sind hier wie auf L GS 14997 dargestellt.
Bedeutende Eingriffe hätten die Sakristeianbauten an der Südostseite erfahren. Schneider wollte den oberen Sakristeiraum in großen Teilen im neoromanischen Stil neu errichten, beide Sakristeigeschosse sollten über ein Treppentürmchen mit Wendeltreppe an der Ostseite miteinander verbunden werden.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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