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11.5.1.1 - Entwurf zu einem Denkmal für König Jérôme, Grund- und Aufriß



11.5.1.1 - Entwurf zu einem Denkmal für König Jérôme, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: GS 15924
Bezeichnung: Entwurf zu einem Denkmal für König Jérôme, Grund- und Aufriß
Künstler: Leonhard Müller (1799 - 1878), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: 1810
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun, grau, grün und beige laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 28,5 x 23,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "f: Calenberg"
Beschriftungen: unten rechts: "Müller inv:" (Feder in Schwarz)
verso: "Entwurf zu einem Denkmal / für Jérôme" (Graphit)


Katalogtext:
Die farbig lavierte Zeichnung zeigt einen Entwurf für eine Denkmalbüste des Königs Jérôme. Sie ist auf einem gestuften Postament plaziert, das auf einem Unterbau aus einer Platte und zwei Stufen steht. Auf dem Sockel, dessen Ecken mit Rutenbündeln besetzt sind, finden sich die Initialen JN des Königs unter einer Krone. Darüber folgt, unter Rückgriff auf antike und auch zeitgenössische napoleonische Vorbilder wie die Colonne Vendôme in Paris, ein girlandenverzierter Block mit sitzenden Adlern. Diese Applikationen sollten offensichtlich, gemäß der verwendeten Lokalfarbe, aus Bronze bestehen, während Stufen und Sockel aus verschiedenfarbigem Steinmaterial zusammengesetzt sind. Die Büste ist im Kontrast zu der kräftigen Farbigkeit nur zart grau laviert, um so den Materialcharakter von Marmor zu erzielen. Die Gesichtszüge und die Haare sind in Graphit akzentuiert.
Das Denkmal ist mit etwa 2,80 m Gesamthöhe, lediglich etwa 0,50 m Sockelbreite und der knapp 0,60 m hohen Büste nicht besonders groß dimensioniert, so daß an einen möglichen Aufstellungsort von begrenztem Umfang zu denken ist.
Die Maßangabe Calenberger Fuß weist auf ein Projekt in den nördlichen Landesteilen des Königreichs Westphalen hin, wobei sich bislang weder Anhaltspunkte für einen konkreten Ort noch für die vielleicht erfolgte Realisierung haben finden lassen.
Unklarheit besteht auch hinsichtlich der mit "Müller inv:" angegebenen Autorschaft. Der 1799 geborene spätere Landbaumeister Leonhard Müller begann erst 1816 seine Ausbildung in der Kasseler Bauakademie (Müller 1903, S. 16); bis dahin besuchte er noch die Schule. Sollte die nachträglich hinzugefügte Namensnennung zutreffen, müßte das Blatt als Beleg für den zeitweiligen "westphälischen" Patriotismus (vgl. Müller 1903, S. 15) wie auch für frühes zeichnerisches Können gelten.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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