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3.33.4.16 - Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Entwurf für den Beichtstuhl, Schnitt



3.33.4.16 - Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Entwurf für den Beichtstuhl, Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15605
Bezeichnung: Fritzlar, ehem. Stiftskirche St. Peter, Entwurf für den Beichtstuhl, Schnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925)
Datierung: 18.02.1885
Geogr. Bezug: Fritzlar
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Rot, braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 35,5 x 55,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m", "1:10"
Beschriftungen: oben links: "14" (Farbstift in Rot)
oben mittig: "Beichtstuhl / für die Stiftskirche zu Fritzlar - / -Schnitt- -Seitenansicht-" (Feder in Schwarz und Rot)
unten rechts: "Kassel-d-18-Februar 1885- / H Schneider." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt zeigt in der linken Hälfte einen Schnitt, in der rechten den Aufriß der Schmalseite eines neogotischen Beichtstuhls mit zwei Beichtplätzen. Es steht in engstem Zusammenhang mit dem Blatt L GS 14996, das in gleichem Maßstab und gleicher Darstellungsweise den Grundriß und den Aufriß der Langseite des Beichtstuhls zeigt und ebenfalls auf den 18. Februar 1885 datiert ist.
Der Beichtstuhl, der sich über einem niedrigen Sockel erhebt, weist einen gedeckten Priestersitz und offene Beichtplätze auf. Diese sind nur durch schmale, mit Blendmaßwerk und vorgelegten Säulchen bzw. Krabbenbesatz auf den Kanten versehene Wangen nach vorne und zur Seite hin abgeschirmt und mit einer Kniestufe und einem Betpult versehen.
Der Schnitt durch den Priestersitz links auf dem Blatt zeigt eine schlichte, kassettierte Seitenwand, die von einem mit Flechtwerk ausgefüllten Fenster durchbrochen wird. Dieses läßt sich mit einem hölzernen Schiebetürchen verschließen. Für den Beichtvater ist eine niedrige Sitzgelegenheit vorgesehen, an das Türchen, das den Priestersitz zum Gemeinderaum hin abschließt, ist ein schräges Brett zur Ablage des Breviers oder Gebetbuchs angesetzt.
Die Seitenansicht rechts zeigt, daß die Wände des Priestersitzes nach außen wesentlich aufwendiger geschmückt werden sollten: Die Kassettierung weist hier Füllungen mit Faltwerk auf; über einem schmalen Gesims folgt eine Zone mit einfachem Blendmaßwerk, der, abermals durch ein Gesims abgetrennt, ein Maßwerkkamm aufgesetzt ist. Über diesen hinaus werden auf den vorderen Ecken Fialen hochgeführt. Dem Blatt L GS 14996 ist zu entnehmen, daß auf deren Spitze jeweils ein Engel aufgestellt werden sollte; diese sind hier jedoch nicht dargestellt.
Ob der Entwurf ausgeführt wurde, ist ungewiß, doch könnten zwei ergänzende Maße in Graphit auf eine Realisierung des Entwurfs hindeuten. Dabei handelt es sich um Korrekturen für die Abmessungen des unteren Teils des Beichtstuhls: Die Lehne der Sitzbank sollte demnach 0,50 m statt der ursprünglich vorgesehenen 0,34 m hoch werden, die Höhe vom Sockel bis zur unteren Krabbe der Seitenwange 1,45 m betragen.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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