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4.35.2.1 - Köln, kath. Pfarrkirche St. Andreas, Skizze, perspektivische Ansicht



4.35.2.1 - Köln, kath. Pfarrkirche St. Andreas, Skizze, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 12341
Bezeichnung: Köln, kath. Pfarrkirche St. Andreas, Skizze, perspektivische Ansicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 21.05.1862
Geogr. Bezug: Köln
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 16 x 11,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Cöln am 21ten May 1862 / Andreaskirche vom Kreuzgang." (Graphit)


Katalogtext:
Die ehemalige Stiftskirche St. Andreas in Köln geht zurück auf eine urkundlich überlieferte Stiftung des Erzbischofs Brun. Der archäologisch nicht nachweisbare Bau wurde 974 durch Erzbischof Gero geweiht. In einer zweiten Bauphase entstand 1050-1060 ein salischer Kirchenbau, von dem ein Querschiff mit quadratischer Vierung sowie ein in den Grundmauern faßbarer Langchor über einer dreischiffigen Pfeilerkrypta überliefert sind. Unter Beibehaltung des salischen Chores entstand zwischen 1190 und 1220 die bestehende Kirche mit zunächst offenen Langhausemporen und je einem zweigeschossigen Annex in den beiden Chorwinkeln. Die Vollendung des Westquerbaus erfolgte 1244/45. Zwischen 1288 und 1333 entstanden die die Seitenschiffe außen begleitenden Kapellenanbauten. Mit dem Neubau des Chores in der Zeit zwischen 1414 und 1420 wurde die Krypta aufgegeben, und in der weiteren Folge wurden die Querhauskonchen durch Umgestaltungen an den gotischen Chorneubau angepaßt.
Mit der Aufhebung des Stifts 1803 wurde St. Andreas zur Pfarrkirche erhoben und in weiterer Folge 1843 der westlich in der Kirchenachse gelegene Kreuzgang bis auf den in den Westbau integrierten Ostflügel abgetragen.
Schneider erfaßte in seiner Skizze die Nordseite des Kirchenbaus, wobei er in dem von ihm gewählten Ausschnitt das Hauptaugenmerk auf die Chorhalle, das Querhaus, den Vierungsturm und Bereiche des Langhauses legte. Weder die Chorapsis noch der Westbau sind dargestellt. Vom linken Blattrand ausgehend zeichnete Schneider drei Joche der einzonig aufragenden Chorhalle mit den zwischen den mächtigen Strebepfeilern eingespannten dreibahnigen Maßwerkfenstern. Die Bauzier der Strebepfeiler mit krabbenbesetzten Fialen und Blendmaßwerk ist vage umrissen. Nach Westen folgt ein stauferzeitlicher Anbau, dessen Obergeschoß als Schatzkammer bestimmt war und dessen ursprünglich geöffnete untere Vorhalle 1500 zur Sakristei umgebaut wurde. Aus der Bauflucht hervortretend, schließt sich die in gotischer Form aus dem staufischen Bau herausgearbeitete Konche des Nordquerarms mit drei schmalen zweibahnigen Fenstern an. An das Querhaus anschließend, skizzierte Schneider die dem Langhaus vorgelagerten Seitenkapellen mit ihren Maßwerkfenstern sowie das leicht erhöht hervortretende Dach des Mittelschiffs. Zum Blattrand nach rechts schließt sich der Westquerbau an, dessen Ostfassade angerissen wird. Das Bauensemble bekrönt der noch aus staufischer Zeit stammende Vierungsturm mit seinen beiden freistehenden Geschossen, die von Lisenen und von auf Konsolen aufliegenden Rundbogenfriesen eingefaßt werden. Das obere Geschoß wird durch Rundbogenfenster, die jeweils in gestufte Spitz- und Bogenblenden eingefügt sind, strukturiert. Ein Kranz aus kleinen Dreiecksgiebeln vermittelt oberhalb der Traufe zum hohen, zeltartigen Turmdach.
Die einem Skizzenbuch entnommene Zeichnung zu St. Andraes entstand in dem Jahr, in dem Schneider seine Tätigkeit in der Dombauhütte in Köln aufnahm. Sie ist zusammen mit anderen Blättern als Studie zur romanischen und gotischen Architektur im Umfeld des Kölner Domes einzuordnen.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 25.11.2022



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