|<<   <<<<   857 / 865   >>>>   >>|

12.17.12.8 - Studie eines Thronsessel aus weißem Marmor, perspektivische Ansicht und Seitenansicht



12.17.12.8 - Studie eines Thronsessel aus weißem Marmor, perspektivische Ansicht und Seitenansicht


Inventar Nr.: L GS 15107
Bezeichnung: Studie eines Thronsessel aus weißem Marmor, perspektivische Ansicht und Seitenansicht
Künstler: unbekannt
Datierung: 1830 (nach)
Geogr. Bezug: Berlin
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 31,9 x 40,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss rhnl."
Beschriftungen: unten mittig: "Thron aus weißem Marmor / in der Antikensammlung des Berliner Museums." (Graphit)
oben rechts: "Bl. 3." (Feder in Rot)
in der Darstellung: "HB" (Graphit)
in der Darstellung: "1/3 der Natur" (Graphit)


Katalogtext:
Die Graphitzeichnung eines unbekannten Zeichners, der in der Darstellung mit "HB" signiert hat, präsentiert einen "Thron aus weissem Marmor / in der Antikensammlung des Berliner Museums".
Das unter der Inventarnummer Sk 1363 im Pergamonmuseum magazinierte Stück wurde 1791 durch den Dessauer Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff in Rom erworben und befand sich dann bis zur Eröffnung des Alten Museums im Jahr 1830 im Berliner Stadtschloß. Eine aus Holz gefertigte Kopie befindet sich in den "römischen Bädern" im Park von Schloß Sanssouci (frdl. Hinweis von Andreas Scholl, Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung; s. a. Harksen 1977, S. 137).
Das reich verzierte Möbel zeigt auf der Vorderseite des Sitzes ein Figurenrelief. Auf dem Sitz sind Wellen-, Mäander- und Blattornamente um eine Rosette herum angeordnet. Die Seiten sind als Füllhörner gebildet, die von gehörnten Löwenköpfen getragen werden. Die Rückenlehne zieren außen zwei Girlanden und innen zwei zusammengebundene Lorbeerzweige. Die nach Alexander Conze "ungefällige moderne" Arbeit verfügt nur im vorderen Bereich der Basis über zwei antike Architekturornamentstücke (Conze 1891, S. 527f., Nr. 1363). Obwohl sich eine perspektivische Ansicht des Möbels bei Bernard de Montfaucon ("L'Antiquité expliquée et représentée en figures", Bd. V.I, Paris 1722, Taf. XIX) und seitenverkehrt bei Jean-Nicolas-Louis Durand (Durand/Legrand 1842 (1986), Taf. 78) befindet, entstand die Zeichnung wohl vor Ort. Darauf deuten die beiden Ansichten, das rheinländische Fußmaß sowie die korrekte Sammlungszuordnung hin. Da der Thronsessel erst 1830 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ergibt sich hiermit ein terminus post quem für die Datierung der Zeichnung.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum