12.15.2.3 - Studie einer Brunnenanlage mit dorischer Säulenordnung nach J.-F. Blondel, Grund- und Aufriß

Katalogtext:
Der Aufriß eines Brunnens mit dorischer Säulenordnung erweist sich als eine weitgehend getreue Nachzeichnung des Entwurfs, den Jacques François Blondel in seinen "Cours d'Architecture" (Blondel 1771-1777, Bd. II, Taf. XIII) veröffentlicht hat.
Ähnlich wie in dem in der "Encyclopédie" von Diderot publizierten Entwurf für einen öffentlichen Brunnen, den Johann Henrich Wolff in L GS 15208 variierte, setzte Blondel auch hier in einer etwas vereinfachten Variante eine toskanische Säulenordnung auf ein rustiziertes Sockelgeschoß, wobei der Brunnen von zwei eine Säulenbreite vorspringenden, schmalen Risaliten eingefaßt wird und anstelle des Dreiecksgiebels ein Architrav den oberen Abschluß bildet. Diese Gliederung übernimmt Wolff sehr getreu, ersetzt aber die Brunnenfigur im Zentrum durch eine große Rundbogenöffnung, die in der Höhe der Sockelbasen durch eine Balustrade geschlossen ist. Der dem Aufriß im unteren Drittel des Blattes beigefügte Grundriß der Fassade folgt dem bei Blondel auf Taf. XII abgebildeten Grundriß unter Einbeziehung der vorgenommenen Abwandlungen im Mittelteil.
Die Zeichnung dürfte ebenso wie die anderen Nachzeichnungen Johann Henrich Wolffs nach Blondel um 1795 entstanden sein.
Stand: September 2004 [UH]