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12.17.4.4 - Skizze zu einem Capriccio mit dem Porto di Ripetta und dem Pantheon, perspektivische Ansicht



12.17.4.4 - Skizze zu einem Capriccio mit dem Porto di Ripetta und dem Pantheon, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 6359
Bezeichnung: Skizze zu einem Capriccio mit dem Porto di Ripetta und dem Pantheon, perspektivische Ansicht
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung: 1784-1786
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, hellbraun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 12,9 x 15,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Die Zeichnung steht in Zusammenhang mit GS 6361, einer Kopie Jussows nach einer Aquatintaradierung von Jean Claude Richard de Saint-Non, der sich darin seinerseits auf Ripetta-Capricci Hubert Roberts bezog (zu Roberts Gemälden mit dem Pantheon am Ripetta-Hafen: Cuszin/Rosenberg 1990, Nr. 83). Die Komposition war allgemein beliebt. So gibt es auch eine Radierung nach dem Motiv von Balthasar Anton Dunker (vgl. Burda 1970). Von diesem Blatt unterscheidet sich GS 6359 allerdings in einigen Details.
Über der vorschwingenden Terrasse erhebt sich ein Obelisk. Im Gegensatz zu GS 6361 fehlen die flankierenden Löwen und das Brunnenbecken, an dessen Stelle zwischen zwei mächtigen Löwenprotomen mit Ringen in den Mäulern eine ägyptisch anmutende Skulptur steht. Das Pantheon ist an den linken Blattrand gerückt. Daneben skizzierte Jussow das Bauwerk ein zweites Mal an zentraler Position. Jussows freie Version des Kapitolspalasts am rechten Blattrand weist im Gegensatz zu GS 6361 ein massives, rustiziertes Erdgeschoß auf, was dem Vorbild widerspricht. Das Blatt gehört in das Ensemble von Capricci, die gleichzeitig antik-römische und ägyptische Elemente aufgreifen sowie antike und neuzeitliche Gebäude kombinieren.
Die Ufer des römischen Porto di Ripetta waren 1704 befestigt und architektonisch ausgestaltet worden. Eine große Treppenanlage führte symmetrisch zu seiten einer mittleren, rund ummauerten Terrasse direkt zum Ufer. Giovanni Battista Piranesi hat diese Uferseite mit der Kirche S. Girolamo degli Schiavoni in seinen "Vedute di Roma" relativ getreu dargestellt und berühmt gemacht (Wilton-Ely 1994, Nr. 155). Robert fügte in seiner Version dagegen oberhalb der halbrunden Terrasse, um welche die breiten Treppen führten, einen großen Zentralbau ein. Eine Variante Roberts zeigt an dieser Stelle das von Kolonnaden gefaßte Pantheon, wodurch Assoziationen an Berninis Petersplatz hervorgerufen werden (Held 1990, S. 175).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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