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3.40.1.2 - Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Lageplan



3.40.1.2 - Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Lageplan


Inventar Nr.: L GS 8042
Bezeichnung: Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Lageplan
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: 1826
Geogr. Bezug: Großkrotzenburg
Technik: Feder in Grau, rot, rosa, schwarz und grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN [...]"
Maße: 45,6 x 33,9 cm (Blattmaß)
41,6 x 29,5 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Situations-Plan. / der zu Groskrotzenburg neu zu erbauenden katholischen Kirche. / auf welchem die von der Ober-Bau-Direktion vorgeschlagene Grundform dunkelroth / angegeben ist." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "A." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Bezeichnung der Grundstücke (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der "Situations-Plan. / der zu Groskrotzenburg neu zu erbauenden katholischen Kirche" zeigt die vorhandene, dunkelgrau ausgewiesene Bausubstanz in Form einer kleinen barocken Saalkirche sowie eines Schulhauses mit angebautem Stall und einem kleinen freistehenden Stallgebäude. Der in den Neubau zu integrierende spätmittelalterliche Turm an der Westseite der alten Kirche ist mit seinen Grundriß in Schwarz gekennzeichnet.
Der Plan kann in das Jahr 1826 datiert werden, als die Entscheidung zum Abbruch der alten barocken Kirche und zum Bau einer weitaus größeren Kirche bereits gefallen war. Da die enge Nachbarbebauung die Ostung der Kirche verhinderte, wurde der Neubau nach Norden ausgerichtet. Um die Wirkung des Neubaus zu verbessern, sollte zudem das als alt und baufällig eingeschätzte Schulhaus dem Neubau weichen. Den Abriß des Gebäudes hatte Ruhl nachdrücklich gefordert.
Über die rosa lavierte Umrißzeichnung des Neubaus ist ein dunkelrot ausgeführter Grundriß gelegt, der, wie es ein später ergänzter Text unter dem Titel beschreibt, die von der Oberbaudirektion vorgeschlagene Grundform angibt. Diese Grundform unterscheidet die Zeichnung von einem im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrten Situationsplan (StAM 300 P II 2562/3; s. a. L GS 8050).
Der vorliegende Lageplan gehört in die frühe Planungsphase, da der Grundriß neben der später aufgegebenen Zweiturmfront ein verkürztes, dafür breiteres Langhaus zeigt. Der Kirchenraum sollte in Form einer Stufenhalle mit Seitenemporen durch zwei Stützenreihen geteilt werden, wobei die Stützen in der Flucht der halbkreisförmigen Apsis zu stehen kämen. Zu beiden Seiten der Apsis wären durch das Einziehen von Wänden Nebenräume entstanden. Während der Hauptaltar im vorderen Teil der Apsis verortet ist, sollte in der Nordostecke des Kirchenraums ein Seitenaltar plaziert werden. Als Standort für die Kanzel ist die nordöstliche Stütze ausgewiesen.
Die Buchstabenmarkierung "A" in der rechten oberen Ecke deutet an, daß zusammen mit dem Situationsplan mindestens eine weitere Zeichnung, vermutlich mit einem Aufriß, angefertigt worden ist.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
Lohr 1984, S. 98f., Obj.Nr. 9, S. 124 m. Abb. 19


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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