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3.40.1.3 - Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Grundriß und Querschnitt



3.40.1.3 - Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Grundriß und Querschnitt


Inventar Nr.: L GS 8043
Bezeichnung: Großkrotzenburg, St. Laurentius, Neubauentwurf mit Zweiturmlösung, Grundriß und Querschnitt
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: 1826-1828
Geogr. Bezug: Großkrotzenburg
Technik: Graphit, Feder in Braun, braun, rosa und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / TURKEY MILL / 1822"
Maße: 58 x 46,5 cm (Blattmaß)
53,5 x 21,9 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen:


Katalogtext:
Das Blatt läßt sich den Zeichnungen mit einem Hauptfassadenriß und einem Querschnitt zum Chor (L GS 8044) sowie einem Aufriß der östlichen Seitenfassade (L GS 8045) zuordnen. Es vervollständigt diese um einen zur Orgelempore hin genommenen Querschnitt sowie einen Grund- und Fundamentriß.
Die flache Dachkonstruktion mit liegendem Dachstuhl und Hängewerk, an dem die Flachdecke arretiert ist, muß als eine Reaktion von Ruhl verstanden werden, die auf die kritische Stellungsnahme des Fuldaer Generalvikariats zum ersten Entwurf L GS 8050 folgte (StAM Best. 180, Nr. 1241, 20.02.1826; zit. nach Gorenflo 1985, S. 172). Auch die Entscheidung, den Hochaltar in die Chorapsis zu verlegen, geht auf diese Kritik zurück. Der von Lohr vorgenommenen Interpretation als dritte Entwurfsvariante kann somit nicht zugestimmt werden.
Die tiefere Dachneigung gehört ebenso wie die Trennung des Chor- und Langhausbereichs durch einen großen Korbbogen zu den ausgeführten Entwurfselementen.
Unmittelbar hinter dem Eingang bildet eine achtteilige Pfeilerstellung die Substruktion für die Orgelempore, die vom alten Westturm aus erschlossen werden konnte. Dabei variiert die Pfeilerstellung mit der auflagernden Brüstung das von der Außenfassade bekannte Altanmotiv.
Der Grundriß verdeutlicht die Einordnung der Zeichnung in die zweite, durch die Zweiturmlösung charakterisierte Entwurfsphase. Während das aufgehende Mauerwerk in Braun ausgeführt ist, haben die unterirdisch liegenden Mauerzüge einen zartrosa Farbwert. Dem langgestreckten Saalraum mit eingezogener Chorpartie ist im Nordwesten ein fast quadratischer Anbau für die Sakristei angefügt. An der Südwestecke wird der spätgotische Westturm in den Neubau eingebunden. Der diesem zugeordnete zweite Turm wird durch einen hellbraunen Farbwert hervorgehoben, dessen Bedeutung fraglich erscheint. Im Kircheninneren ist der Fußbogenbelag eingezeichnet, der im Bereich des Kirchenschiffs aus vier Kompartimenten in Diagonalschraffur besteht. Im hinteren Teil der erhöhten Chorpartie befindet sich der nochmals erhöhte Hochaltar. Die Form des Podests mit den abgefasten Vorderecken wandelte Ruhl zu einer einfachen Rechteckform ab (s. L GS 8043).
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
Lohr 1984, S. 98f., Obj.Nr. 9, Abb. 19a


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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