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12.13.12.15 - Studie einer korinthischen Kolonnade, Aufriß



12.13.12.15 - Studie einer korinthischen Kolonnade, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15015
Bezeichnung: Studie einer korinthischen Kolonnade, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1788 (nach)
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, Grau und Rot, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 45,2 x 28,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "partes" und "modele Corinthien."
Beschriftungen: oben mittig: "ENTRE COLONNE CORINTHIEN." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 434." (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Feder in Schwarz und Rot)


Katalogtext:
Zu Studienzwecken erarbeitete Johann Henrich Wolff die Darstellung einer korinthischen Kolonnade, die eine Säulenstellung entsprechender Ordnung im Aufriß zeigt. Dabei sind die Säulen einer zweigeschossigen Fassade vorgesetzt, die im Erdgeschoß eine Nische ohne Profilrahmung und im Obergeschoß ein segmentbogiges Fenster mit darüber angeordnetem, durch ein Profil getrenntem Festonrelief zeigt. Den Säulen lagert ein Gebälk aus gleich gewichtetem faszierten Architrav und glattem Fries auf. Dies entspricht ebenso wie das Gesims aus Zahnschnitt und weit vorkragender Kranzleiste mit den stützenden Konsolen den Vorgaben der klassischen Säulenordnungstraktate. Eine anschließende Attikazone wird durch den Titel angeschnitten. Zurückhaltende Profilierung und Ornamentik prägen das Bild einer im Louis Seize-Stil ausgeführten Fassade. Unorthodox wirkt hierbei die Anordnung der monumentalen Vase in der letzten Gebäudeachse, wobei diese nicht in die Nische eingestellt, sondern, wie die Überschneidung im unteren Bereich zeigt, davor plaziert ist. Den verschiedenen Darstellungsebenen folgt die auf Plastizität abzielende Schattierung der Zeichnung jedoch nicht. So scheint die Vase angesichts ihres Schattenwurfs in der Nische tiefer zurückgesetzt zu sein als ihr Sockel, der sich der Säulenebene zuordnet.
Fassadenstruktur und Dekorationselemente könnten auf die Anregung durch ein architekturtheoretisches Werk wie dem "Recueil“ von Neufforge (Neufforge 1757-1780, Bd. I, Bl. 34) zurückzuführen sein. Da sich Wolff nachweislich in seiner späten Schaffensphase mit dem Werk auseinandersetzte (s. L GS 15078, L GS 15079), kann vermutet werden, daß das Blatt nach 1788 entstanden ist.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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