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8.10.3.3 - Paestum, Hera-Tempel II, Ostfront; mit Figurenstudien am oberen Rand, Bauaufnahme, Ansicht



8.10.3.3 - Paestum, Hera-Tempel II, Ostfront; mit Figurenstudien am oberen Rand, Bauaufnahme, Ansicht


Inventar Nr.: L GS 15805
Bezeichnung: Paestum, Hera-Tempel II, Ostfront; mit Figurenstudien am oberen Rand, Bauaufnahme, Ansicht
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1815
Geogr. Bezug: Paestum
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 32,4 x 36,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 15" (Feder in Rot)


Katalogtext:
Der dorische Peripteraltempel (6 x 14 Säulen) in Paestum, dem antiken Poseidonia, ehemals "Poseidon-Tempel", heute aber "Hera-Tempel II" oder auch "Zeus-Tempel" genannt, gehört zu den besterhaltenen antiken Bauten Großgriechenlands (Katalog Kassel 1986/1, S. 155-162; Gruben 1976, S. 256ff.). Bis auf die Wände der Cella, die Decken und das Dach ist er noch heute gut erhalten.
Im Zuge der maßgeblich von Winckelmann initiierten Neuentdeckung der paestanischen Tempelbauten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu zahlreichen Bauaufnahmen und Nachzeichnungen interessierter Künstler und Architekten (vgl. Lutz 1991).
Das vorliegende Transparentpapier aus dem Nachlaß Wolff, das offensichtlich beschnitten bzw. am linken Rand auch abgerissen ist, zeigt eine Ansicht der weitgehend unbeschädigt erhaltenen Ostfront, wobei der Standpunkt des Betrachters so gewählt ist, daß man durch die Säulenvorhalle in die Cella blicken kann. Ein Blick in die Landschaft auf der linken Seite ergänzt das Bauwerk und bildet einen kompositionellen Kontrapunkt. Ebenso wie die nur halb sichtbare Staffagefigur im Vordergrund mit dem Hund und der Schlange dient die Landschaft der malerischen Belebung der Architektur.
Die ungelenke, fehlerhafte Weise der Säulendarstellung ohne Entasis läßt vermuten, daß das Blatt nicht vor Ort, sondern möglicherweise als Nachzeichnung nach einer Publikation an der Akademie angefertigt wurde. Die am oberen Rand einskizzierten Figurenstudien eines beleibten Mannes mittleren Alters sind später hinzugefügt worden. Aufgrund charakteristischer Details der dargestellten Person kann man den bekannten Wilhelmshöher Brunneninspektor Karl Steinhöfer identifizieren (vgl. Hoffmann/Schneider 2000, Abb. S. 9). Offen bleibt, wie die beiden unterschiedlichen Darstellungen auf einem Blatt zusammengekommen sind.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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